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Unser Kind hat unlängst eine Einladung für eine Veranstaltung von "Safer Internet" bekommen... In der Einladung stand etwas von den besonderen Ansprüchen der 6-10-Jährigen bei der Nutzung von Smartphone und Internet...

Es wird auf die Seite saferinternet.at verwiesen... wo Meta einer der Sponsoren ist...

Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich da mal näher reingeschaut habe und habe schließlich der Klassenlehrerin auf die Einladung das hier geantwortet

Hallo Herr/Frau <Name der Lehrkraft>!
Ich habe das Infoschreiben zuerst mit Wohlwollen gelesen... und dann festgestellt, dass einer der Sponsoren von saferinternet der Konzern Meta ist. Also der Besitzer von Facebook, Whatsapp, Instagram & Co.
Auf der Website umgesehen... geht es um Produktschulungen für die Produkte dieses Konzerns (und anderer US-Tech-Riesen).

Die Einführung der Einladung, dass man auf die Belange der 6-10 Jährigen bei der Benutzung dieser Dienste eingehen möchte, könnte mit einem einzigen Satz auch beantwortet werden:
Die Nutzung ist in der EU erst ab 16 Jahren gestattet.

Man kann das z.B. bei den Nutzungsbedingungen von Whatsapp whatsapp.com/legal/terms-of-se… nachlesen.

"Alter. Wenn du in einem Land oder Gebiet in der Europäischen Region lebst, musst du mindestens 16 Jahre alt sein, um unsere Dienste zu nutzen bzw."

Da nutzt auch ein "aber es nutzen doch alle" nicht hinweg.

Außerdem fehlt mir schon in der Ankündigung und der Website die vollkommene Abwesenheit von Hinweisen auf Alternativen zu diesen kommerziellen Diensten.
Da wären als Messenger Matrix und XMPP zu nennen und für Social Media ist seit vielen Jahren das Fediverse mit den Diensten Mastodon, Pixelfed, Friendica, Firefish, Peertube & Co zu nennen.
Das sind - genau wie Email - föderierende Dienste hinter denen keine kommerziellen Plattformen stehen. Es gibt kein Tracking des Userverhaltens, keine Algorithmen, kein Verkauf von Userdaten, da diese Services sogar selbst (z.B. von der Schule) gehostet werden können.

Ich erwarte gerade in der heutigen Zeit, wo alle und alles verkauft und missbraucht wird, dass unsere Kinder einen neuen Umgang mit Online-Diensten abseits der Überwachungsplattformen wie Facebook, Whatsapp, Tiktok & Co lernen. Und da sehe ich gerade die Schule in der Pflicht, da sehr viele Eltern hier schon kein Bewusstsein haben, was sie ihren Kindern antun, wenn sie sie in die Arme dieser Unternehmen durch unbedachtes Benutzen derer Services schicken.

Ich betreibe selbst mehrerer der genannten freien und vor allem überwachungsfreien Services, da ich in der IT arbeite und mir die Sicherheit und Privatsphäre im Internet ein großes Anliegen ist.

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir einmal ins Gespräch diesbezüglich kommen können.

Unsere Kind wird an der angebotenen Produktschulung übrigens nicht teilnehmen.

Liebe Grüße

<Mein Name>

#Meta #Google #TikTok #SicherNIcht

Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

und jetzt hängen wir hier am Cliff rum und warten auf die Schilderung der tränenreichen Entschuldigung des kompletten Lehrkörpers... to be continued...
Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

dieser schulhorror mit ahnlosen/überforderten lehrern steht mir noch bevor.... *3 ;)
Als Antwort auf da_habakuk

@da_habakuk
Der ist doch bloß die Fortführung der ahnungslosen und überforderten Eltern... hier wird es halt nur sichtbar.
Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

Aus der Website:

"Wie schütze ich meine Privatsphäre in WhatsApp, Instagram, TikTok und Co.?"

Das kann ich mit einem Satz beantworten:

Diese Services in keinster Weise nutzen und auch nicht in digitalen Kontakt mit Menschen treten, die diese Services nutzen.

teilten dies erneut

Als Antwort auf Herr Irrtum!

@Herr_Irrtum @hdvalentin Indem man sie kurz vor dem Installieren durch Signal/Threema, Pixelfed, Mastodon, PeerTube oder einen anderen Fedi-Dienst ersetzt.
Als Antwort auf Herr Irrtum!

@Herr_Irrtum Full ACK, auch wenn diese Vorgabe nicht immer erfüllbar ist:

> nicht in digitalen Kontakt mit Menschen treten, die diese Services nutzen

Es gibt natürlich soziale, auch digital zu pflegende Kontakte, auf die ich nicht verzichten will und die ich nicht davon abbringen kann, solche Datenkraken zu nutzen, will sagen: zu füttern.

Mir ist klar, dass ich durch meinen Boykott dieser Unternehmen nicht vermeiden kann, dass die mich kennen und Schattenprofile von mir vorhalten.

Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

Wenn man - im Hinblick auf die Privatsphäre - Kindern ermöglichen will, sich mittels Smartphone auszutauschen und zu verabreden, lohnt sich ein Blick auf SimpleX: simplex.chat/
Als Antwort auf Patrick Hager

@Patrick Hager

Ich hätte eher an das hermannschule.de/hermannpost.h… gedacht, und einen nichtföderierenden Pixelfed-Server unter Hoheit der Schule oder des Schulträgers (Gemeinde) gedacht...

Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

Ja, wenn man das geschlossene System der Schule nutzen will, warum nicht? SimpleX hat den Vorteil, dass man jeden Freund und jede Freundin hinzufügen kann, auch wenn die nicht auf derselben Schule sind. Ansonsten funktioniert das mit den QR-Code-Einladungen ja ähnlich.
Als Antwort auf Patrick Hager

@Patrick Hager
Ja das ist genau die Frage, was für Kinderleins im Schulumfeld so wichtig ist.
Wenn jedes Kind jedes andere kontaktieren kann, dann ist die Gefahr von Cybermobbing schon wieder groß... Aber wenn die Kinder der Schulklasse untereinander kommunizieren können, dann ist schon ein großes Kommunikationsbedürfnis abgedeckt.
Ich finde Matrix mit der Möglichkeit, als Admin die Berechtigungen wer wen wie kontaktieren darf, gerade für das Schulumfeld sehr gut (geht nicht mit synapse allein. Da muss noch ein Berechtigungsmanager davorgeschaltet sein, wie das bei Herrmannpost gemacht wird).
Und dann sind Kinder schon an Matrix als Standardmessenger gewöhnt... Da fällt dann der Schritt zu einem anderen Matrix-Server viel einfacher, weil die Kinder das schon kennen.

Julian Foad hat dies geteilt.

Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

„Unser Kind wird an der angebotenen Produktschulung nicht teilnehmen!“

Ein Satz, den ich mir merken muss!

Als Antwort auf DNKrupinski

saferinternet.at scheint ähnlich wie

klicksafe.de

da hatte ich mich mal umgeschaut und so gut wie keinen einzigen Hinweis auf Freie Software gefunden :-(

Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

Offensichtlich sind die Lehrkräfte damit überfordert, wahrscheinlich auch das Kutusministerium.
Unbekannter Ursprungsbeitrag

Klaudia (aka jinxx)
Genau das, was @UlrikeHeiss sagt. Mich würde die Antwort auch interessieren.
Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

guter Anspruch. und alles Gute, falls die Schule dir darob das Jugendamt auf den Hals hetzt wegen Renitenz und Störung der Werbepartner. (Was da sehr wahrscheinlich als fiebrige Vision im Raum steht) 😬😅
Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

Super formuliert, guter Einsatz!

Wäre neugierig, was als Antwort kam. Eigentlich sollte man das als Vorlage irgendwo festhalten.

Für den weiteren Verlauf der Sache hier ein paar Links, die vielleicht helfen:

digitalcourage.de/blog/2023/ag…

Leitlinien für Schulen:
digitalcourage.de/bildungspake…

Materialien für Schulen (und zur Stärkung der Eltern):
shop.digitalcourage.de/themen/…

Unbekannter Ursprungsbeitrag

jakob 🇦🇹 ✅

@Mensch, Marina

Darum hab ichs auch gepostet. Öffentlich ☺️

Unbekannter Ursprungsbeitrag

jakob 🇦🇹 ✅

@Michael Kühn

Ich hab entweder deine versteckte Ironie nicht geschnallt, oder du hast bloß was hingeschrieben, damit von dir auch was da steht...

@Jeder :mastodon:

Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

Es geht ja um die Sache an sich. Es werden ja keine Namen oder sowas veröffentlicht und es wird niemand öffentlich persönlich angegriffen. Ich finde es schon interessant, und auch wichtig, wie damit umgegangen wird. Kinder werden, nur weil es alle machen, zum Teil in Bereiche "gezwungen", die teils auch rechtlich nicht vertretbar sind. Wie z.B. 6-10 jährige an Whatsapp zu bringen.
Schlimm genug, wenn das durch persönliches Umfeld passiert. Aber durch eine Schule?
Geht garnicht
@kuehn
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (5 Monate her)
Unbekannter Ursprungsbeitrag

Herr Irrtum!

@Ojelabii

DAS ist das Problem, auf dass ich aufmerksam mache.

Natürlich verzichte ich nicht auf digitale Kontakte, wenn mir die Menschen dahinter wichtig sind.

Also lande ich mit Tel.Nr., Namen, vlt. sogar meinem Geburtstag + Konterfei in deren Telefonbuch. Was zu 99% bei Google oder Apple liegt.
Nutzen diese Leute irgendein META-Produkt, wird der Kontakt per Default auch an den Zuckerbergkonzern gesynct. Der weiß daher sehr viel über mich, ohne, dass ich mit mache.

@jakob

Unbekannter Ursprungsbeitrag

digital_bohemian

@Ojelabii @Herr_Irrtum
Ist mir lange geglückt, ohne zu vereinsamen und wäre auch sicher noch weiter gegangen, hätte mich nicht das Studium gezwungen bei Kack-WhatsApp einen Account zu machen, weil da studienrelevante Informationen drüber verteilt werden und "[Kack-] WhatsApp hat ja jeder" (96% bei Altersgruppe 14-29).

Wenigstens brauche ich mich jetzt nicht mehr darüber zu wundern.

Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

Die Seite www.saferinternet.at wurde auch bei uns in einer von der Schule empfohlenen und vom Kultusministerium organisierten Schulung für Eltern genannt.

Ehrlich gesagt bin ich schon froh, wenn ÜBERHAUPT jemand aus der Elternschaft sich dafür interessiert und sich Zeit für den Vortrag und vllt. sogar diese Seite nimmt.

Alle denken, sie können Internet. Leider haben die meisten aber noch nie von digitaler Privatsphäre gehört. Daher ist jeder winzige Schritt nach vorne gut.
🤷‍♂️

Als Antwort auf Papeleo

@Papeleo

Ich sehe so etwas aber doch eher mehr als "Sand in die Augen streuen" statt "Schritt in die richtige Richtung".

Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

Ich weiß, was Du meinst. Aber für die Leute, die Vokabeln wie "Datenschutz", "Privatsphäre" usw. noch nie gehört haben (das sind > 90%), ist es ein Anfang, an den man anknüpfen kann. Sonst werden wir nie verstanden.
Als Antwort auf Papeleo

@Papeleo
Dann gehört aber in so eine Schulung mit rein, welche Daten all diese Fancy Apps und Services erheben, und vor allem, WIE sie diese dann gegrn uns missbrauchen.
Unbekannter Ursprungsbeitrag

jakob 🇦🇹 ✅

@Blaues Gummibaer

Das geht von der Schule oder gar vom Land Niederösterreich aus.
Die Lehrkraft ist bloß der Bote.

@Peter

Unbekannter Ursprungsbeitrag

jakob 🇦🇹 ✅

@Blaues Gummibaer
Die Direktion ist meine nächste Eskalationsstufe.

@Peter

Unbekannter Ursprungsbeitrag

Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

was für ein guter Brief!
Und wie entsetzlich ist denn bloß der Kenntnisstand der Schule/Lehrkraft?
Als Antwort auf Horst Trumtins son Horst

@Horst Trumtins son Horst
Danke!
Das ist offenbar eine bundesweite Initiative. Und die Lehrkraft gibt auch nur weiter, was ihr aufgetragen wird. Das sehe ich noch ein.

Und dass Lehrkräfte, Direktoren bis rauf ins Bildungsministerium genauso unbeleckt sind, was diese Überwachungskonzerne und deren Services angeht, wie der Rest der Bevölkerung, überrascht mich jetzt nicht besonders. Schließlich verwenden ja irgendwo um die 90% aller Menschen Windows auf ihren PCs und nutzen Whatsapp und finden auch nix dabei...

Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

natürlich hast Du Recht!
Es kommt dabei dann allerdings die Frage auf, wie wir irgendwann mal von der breit gestreuten Datenlegasthenie wegkommen wollen, wenn sich Lehrkräfte niemals in diesem Bereich aufschlauen!
Man sollte annehmen dürfen, daß Lehrern die enorme Bedeutung von digitaler Kompetenz endlich mal bewusst würde.
Ich finds tragisch!
Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

Ja wenn die Sponsern ist es schon bedenklich.

Die alternativen zu Facebook und Co müssen vorhanden sein.

Der Drang Kinder Digital zu schulen finde ich hingegen positiv.
Vielleicht sollte es eine ähnliche Version von Saferinternet auch in Echt geben eben mit deinen angesprochenen Dingen.

Als Antwort auf Mischa Petschenig

@Mischa Petschenig

Ich würde Schulungen was Datenschutz und Privatsphäre ist, und warum es wichtig ist, viel wichtiger finden, als Produktschulungen...

Die Produkte haben wir uns ja eh auch alle selbst erschlossen. Und die Privacy-Einstellungen suchst du sowieso, wenn du gelernt hast, dass Privacy wichtig ist.

Meine Lehrer brachten uns Anfand der 1990er bei, was eine Tabellenkalkulation ist, und wie man damit arbeitet und Programmiert.
Er zeigte es uns anhand von "Spreadsheet", später dann Excel.

Grundlagen der Programmierung lernten wir anhand von Basic, das in der Datenbank dbase enthalten war, später mit Visual-Basic aus dem MS-Office-Paket.
Auf der Uni hatten wir ein Spreadsheet auf Next-Stations und Libreoffice auf den Linux Studentenrechnern.

Ich habe gelernt, was eine Tabellenkalkulation ist und kann. Ich habe nie "Excel" gelernt.

Und so hätte ich gern, dass die Kids heute Medienkompetenz, Privatsphäre und Grundlagen des Internets lernen... und nicht in der Volksschule Produktschulungen für Überwachungssoftware bekommen.

Senecio hat dies geteilt.

Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

Bis jetzt noch keine Reaktion.
Ich werde die nächste Eskalationsstufe "Direktion" starten.
Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

Oder die Lehrperson mal direkt anrufen und nochmals freundlich ein Gespräch anbieten?
Als Antwort auf CGdoppelpunkt

@CGdoppelpunkt
Bin mir ja nicht sicher, ob die wirklich die richtige Ansprechperson ist... Die ist ja bloß der Bote.
Als Antwort auf jakob 🇦🇹 ✅

Lässt sich ja rausfinden. Aber, klar, verantwortlich genehmigt muss es die Direktionsperson haben.

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